Ich fühle mich respektiert.

Raquel hat Pflege studiert. Sie kam im Oktober 2016 mit TalentOrange (damals Capitalent Medical) als eine der ersten Programmteilnehmer*innen aus Brasilien nach Deutschland. Die anerkannte Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeitet seitdem auf der Intensivstation des Bürgerhospitals in Frankfurt am Main. Im Interview erzählt sie, weshalb sie in Deutschland glücklicher ist.

Pflegen in Deutschland

Raquel:

„Im Oktober 2021 sind es also schon fünf Jahre, die ich hier glücklich in Deutschland lebe. Wahnsinn. Ich kann mir aktuell auch nicht vorstellen wieder zurück nach Brasilien zu gehen, außer für den Urlaub. Die Arbeit im Krankenhaus und das Leben mit meinem deutschen Ehemann erfüllen mich wirklich immer wieder mit Freude. Wir planen bereits weiter in die Zukunft und wünschen uns eine eigene Familie hier – mit Kindern.

Ich bereue nichts.

Dass ich als eine der ersten Brasilianer*innen mit Capitalent Medical (heute TalentOrange) kostenfrei Deutsch lernte und mit der Firma eine feste Stelle in meinem Beruf in Deutschland fand, ist für mich heute noch ein großes Glück, für das ich sehr dankbar bin.

Am Anfang war es natürlich nicht einfach: Ein vollkommen neues und anderes Leben ohne meine Familie und ohne meine Freunde. Das Wetter in Deutschland und die unterschiedliche Arbeitsweise im Vergleich zu Brasilien waren eine enorme Umstellung, aber man darf nie aufgeben – denn eines habe ich gelernt: Am Ende lohnt es sich. Am Anfang denkt man mal daran, alles liegen zu lassen und zurückzugehen, aber man muss kämpfen und wird am Ende belohnt. Ich bereue nichts.

 

„Die meisten Patienten
geben Dankbarkeit und den Respekt an uns zurück."

Allein ans andere Ende der Welt.

Mein Studium an der Universidade Federal do Estado do Rio de Janeiro (UNIRIO) hat fünf Jahre gedauert, von 2009-2014. Dass ich zusammen mit meinen Freunden studieren konnte, hat mir am allermeisten Spaß gemacht, ebenso wie der praktische Teil am Krankenhaus.

Schon damals wusste ich, dass ich den Beruf der Pflege immer lieben würde. Weil ich anderen Menschen mit meiner Arbeit helfen kann und es für mich das Schönste ist, zu sehen wie ein kranker Patient nach unserer Behandlung und Pflege wieder gesund nach Hause gehen kann. Das erfüllt mich mit Stolz und Demut. Die meisten Patienten geben diese Dankbarkeit und den Respekt an uns zurück.

In Brasilien sind die Arbeitsbedingungen nicht so gut. Das schlägt sich in der Stimmung nieder. Trotz eines fünfjährigen Studiums habe ich mich nicht respektvoll behandelt gefühlt von den Ärzten und Patienten. Das ist hier in Deutschland ganz und gar nicht der Fall. Hier fühle ich mich respektiert.

Ich liebe Rio de Janeiro immer noch aber die Lebensqualität und die Sicherheitslage sind teilweise katastrophal.


Meine Freunde und Familie würden mich als sehr liebenswerten, freundlichen und intelligenten Menschen beschreiben. Auch als sehr mutig, weil ich allein in ein fremdes Land am anderen Ende der Welt gezogen bin.

Hilfsbereite Lehrer im Kurs haben das Deutschlernen erleichtert.

Als der Intensiv-Deutschkurs mit der Firma, in deren Programm ich war, begann, hat es sehr geholfen deutsche Musik zu hören und deutsche Bücher zu lesen – oder auch meine liebsten Kinderfilme auf Deutsch zu sehen. Außerdem waren es nette und hilfsbereite Lehrer im Kurs. Die haben mir sehr geholfen die fremde Sprache zu lernen.

In Deutschland angekommen, ist es das Beste, wenn man sofort anfängt die Sprache zu sprechen, egal ob man Fehler macht oder nicht. Die Übung macht den Meister und kein Mensch ist böse mit Dir, wenn man nicht alles sofort richtig ausspricht.

 

Am Anfang war ich sehr aufgeregt, weil alles neu und so anders war.

Das Programm von Capitalent Medical (heute TalentOrange) habe ich über ein Jobportal entdeckt. Das Unternehmen hat mir sehr geholfen. Auch bei der Einreise haben sie sich um alles Wichtige gekümmert.

Am Anfang war ich sehr aufgeregt, weil alles neu und so anders war. Es war teilweise wirklich sehr schwierig, weil ich mich fern von allem Gewohnten so allein gefühlt habe und noch ein paar Probleme mit der Sprache hatte.

Nach ein paar Monaten war es immer noch sehr schwer und ich wollte schon aufgeben, aber meine Familie und Freunde haben mich sehr stark unterstützt und mir gut zugeredet. In dieser Zeit hat mir die TalentOrange auch sehr geholfen und mich psychologisch unterstützt.

 

Hier in Deutschland übernehmen Pfleger ein breites Tätigkeitsfeld.

Am Anfang war wie gesagt auch die Verständigung sehr schwer und die Tatsache, dass das Tätigkeitsfeld als Krankenschwester ein ganz anderes ist als in Brasilien. Hier in Deutschland wird die Bürokratiearbeit und die Patientenbetreuung hauptsächlich von den Krankenschwestern gemacht, weil es fast keine Pflegehelfer gibt. Die Kollegen waren aber alle sehr nett und hilfsbereit. Auf der Arbeit konnte ich die Sprache gut lernen und verbessern.

Ich bin viel selbstständiger geworden sowohl privat als auch beruflich und ich habe viel Neues gelernt (zum Beispiel der Umgang mit dem Beatmungsgerät, was wir in Brasilien nicht lernen).

Außerdem habe ich hier meine große Liebe gefunden und geheiratet. Ich bin viel geduldiger geworden und habe mich mehr geöffnet nach außen hin, weil ich vorher ein bisschen schüchtern war. Jetzt ist es einfacher für mich mit fremden Menschen zu reden und neue Freunde zu finden. Des Weiteren habe ich gelernt besser zu kochen.

Viele meiner Freunde sagen, dass keiner seinen Beruf so sehr liebt wie ich.

Ich habe noch viel und regelmäßig Kontakt zu meiner Familie und meinem engsten Freundeskreis in Brasilien. Wir schreiben uns viel über Instagram und WhatsApp. Wenn möglich (ohne Corona), versuche ich jedes Jahr mehrere Wochen nach Brasilien zu fliegen. Einige meiner Freunde und Familie aus Rio haben mich hier auch schon besucht.

Die Arbeit im Krankenhaus ist nicht für jeden Geschmack und man macht diesen Beruf nicht wegen des Geldes, sondern, weil man Menschen liebt und ihnen Gutes tun will. Die Arbeit als Krankenschwester ist eine Berufung und die muss man lieben. Viele meiner Freunde sagen, dass keiner seinen Beruf so sehr liebt wie ich.“

 

 

Danke Raquel!

Pflegerin aus Brasilien am Krankenhaus in Deutschland

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