Unsere Talente in Hanauer Kitas

Unser Erzieher*innen-Projekt nimmt Fahrt auf: 25 lateinamerikanische Pädagog*innen arbeiten inzwischen in Kitas in Hessen. Sie wurden warmherzig aufgenommen und bekommen positive Rückmeldungen von ihren Kita-Leitungen, von Kolleg*innen und Eltern. „Es gibt keinen besseren Ort für Integration als die Kita – die Kinder haben sie sofort ins Herz geschlossen“, sagt ein Kita-Leiter in Bad Homburg.

Unsere Talente werden in den Kitas dringend gebraucht – denn fast in jeder Kita fehlt Personal. Viele Kitas müssen ihre Öffnungszeiten verkürzen. Manche Träger schließen gleich ganze Gruppen. Das bringt die Eltern zur Verzweiflung – denn sie brauchen die Betreuung. Wenn junge Eltern nicht arbeiten können, weil Kitaplätze fehlen, verstärkt das den allgemeinen Fachkräftemangel. Inzwischen fehlt in vielen Branchen Personal. „Das ist auch ein volkswirtschaftlicher Schaden, weil die Eltern in den Unternehmen dringend gebraucht werden“, sagt die Expertin der Bertelsmann-Stiftung, Annette Stein. Internationale Studie zeigten außerdem, dass der Besuch einer Kita die Bildungschancen verbessere und die Grundlagen für eine erfolgreiche Schullaufbahn lege. Der Fachkraftmangel in den Kitas schadet auch den Kindern.

„Hilfe im Kita-Elend“ – so drastisch hat der Hessische Rundfunk seinen aktuellen Fernsehbeitrag dazu betitelt. Darin hat er über die beiden kolumbianischen Erzieherinnen Daniela Marquez und Alejandra Maestre berichtet, die seit November 2023 in Hanau arbeiten. Sie betreuen in der Kita „Francois-Gärten“ Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Die beiden tragen dort dazu bei, die Personalnot zu lindern. Denn der Kita Eigenbetrieb der Stadt Hanau kann derzeit jeder sechste Erzieher*innen-Stelle nicht besetzen.

Astrid Weiermann, Leiterin des Kita Eigenbetriebs, hat sich daher dazu entschlossen, neben der Ausbildung von jungen Frauen und Männern aus Deutschland auch sechs fertig ausgebildete Pädagoginnen aus Lateinamerika einzustellen – mit unserer Hilfe. „Ich kann nicht hier sitzen und darauf warten, dass irgendwo jemand in der Welt, der die passende Ausbildung für unseren Bereich hat, zufällig die Stadt Hanau entdeckt und unsere Stellenanzeige findet“, sagt sie. Deshalb habe sich Hanau entschlossen, offen zu sein für Fachkräfte aus dem Ausland und sie willkommen zu heißen. Auch die Stadt Neu-Isenburg ist diesen Weg gegangen. Darüber hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung diese Woche berichtet.

Die Stadt Hanau ist mit dem Problem nicht allein: Nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung fehlen in Hessen 10.700 Erzieher*innen. Zur Zeit lernen 30 ausgebildete Pädagog*innen aus Lateinamerika und Namibia in unseren Sprachkursen Deutsch. Sie freuen sich auf einen Einsatz in hiesigen Kitas!

Mehr zu unserer Arbeit im Erziehungswesen