Wir freuen uns immer, die berufliche Entwicklung unserer Talente mitzuverfolgen. Und über diese Nachricht freuen wir uns ganz besonders: Klécios Eufrasio Xavier, 2020 als Pflegekraft aus Brasilien gekommen, ist jetzt in der Pflegedirektion des Uniklinikums Düsseldorf für die Rekrutierung internationaler Mitarbeiter*innen zuständig!
„Ich freue mich sehr, dass ich jetzt der bin, der die neuen Kolleg*innen willkommen heißt, der alles für sie vorbereitet und eine Station findet, auf der sie sich wohlfühlen“, sagt Klécios. „Der Prozess ist nicht so leicht, wegen der Sprache, der anderen Kultur. Aber ich habe das alles selbst erlebt und kann dabei gut helfen. Ich freue mich, dass ich das jetzt machen darf.“
Es ist das erste Mal, dass das UKD einen ausländischen Mitarbeiter als Projektmanager in der Pflegedirektion hat. Klécios sieht darin auch eine Ermutigung für internationale Kolleg*innen: „Deutschland ist ein sehr offenes Land. Es gibt viele Positionen, die eine ausländische Fachkraft nach ein paar Jahren Arbeitserfahrung oder nach einer Weiterbildung erreichen kann.“
Am Anfang wurde ihm gesagt, in Deutschland würden vor allem Pflegefachpersonen gebraucht, um direkt mit den Patient*innen zu arbeiten. „Aber mir wurde klar, dass man sich als internationale Fachkraft auch weiterbilden kann. Jeder kann sich hier beruflich entwickeln. Ausländische Kolleg*innen werden immer erstmal so einsteigen, dass sie am Bett arbeiten. Aber es gibt hier keine Begrenzung für deine Karriere. Wenn jemand bei uns im UKD arbeitet, sich Mühe gibt und für eine andere Position qualifiziert ist, ist alles möglich.“
Klécios hat bis 2016 in seiner Heimat Pflegewissenschaft studiert, einen Auslandsaufenthalt in Kanada absolviert und danach noch einen Master in Pflegepädagogik gemacht. Mit dem TalentOrange Programm hat er in São Paulo Deutsch gelernt. Auch vorher schon war Fremdsprachenlernen sein Hobby: Er spricht fließend Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Deutsch. Bis zum Einstieg in unser Programm hatte er als Lehrer an einer Pflegeschule gearbeitet.
Nach seiner Ankunft in Düsseldorf absolvierte er bis 2021 seine Anerkennung als Pflegefachmann. Direkt danach ist er auf die chirurgische Intensivstation gewechselt, wo Patient*innen nach großen OPs betreut werden. „Am Anfang wurde mir gesagt, ich sei vielleicht überqualifiziert, weil ich schon einen Master hatte, aber das stimmte nur zum Teil. In Brasilien hatte ich ja mehr theoretisch gearbeitet. Hier wollte ich gern am Bett arbeiten und Patienten betreuen. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich auf der Intensivstation mein Wissen anwenden und weiter lernen konnte.“
Auch der neue Schritt bedeutet Klécios sehr viel. Und wieder gibt es für ihn jede Menge Neues zu lernen: Koordination des Behördenprozesses bis zur Anerkennung, Kommunikation mit den Stationsleitungen, Organisation der Kenntnisprüfungskurse, Rekrutierung von innerhalb und außerhalb der EU. Zur Zeit wird er von der langjährigen stellvertretende Pflegedirektorin eingearbeitet, die bald in den Ruhestand geht.
Klécios ist nicht das einzige „unserer“ Talente, das in Deutschland bereits Karriere gemacht hat: So hat sich Raquel Haak am Frankfurter Bürgerhospital zur Fachpflegerin für Intensivpflege sowie zur Praxisanleiterin weitergebildet. Sie kam 2016 aus Brasilien. Carollyne Valle, ebenfalls aus Brasilien, hat sechs Jahre lang an der Uniklinik Münster als Pflegefachkraft gearbeitet. Berufsbegleitend hat sie Pflegepädagogik studiert. Inzwischen ist sie Lehrerin an unserer Pflegeschule! Laura Camila Murcia Aristizabal, die 2020 aus Kolumbien kam, ist am Sana Klinikum in Offenbach tätig. Dort hat sie sich zur Praxisanleiterin weitergebildet und ist jetzt Koordinatorin des Integrationsteams, hat also eine ähnliche Rolle wie Klécios. Wir sind stolz auf euch alle!